Mega-Stau vor der Kreuzung Berliner Straße / Kurt-Schumacher-Straße: So sieht es überall im Frankfurter Stadtzentrum aus, weil grüne Politiker seit Jahrzehnten nicht in der Lage sind, einen wettbewerbfähigen ÖPNV zu organisieren

Öffentlicher Personennahverkehr in Frankfurt

Seit 30 Jahren stellen die Grünen den Verkehrsdezernenten in Frankfurt. Seit 30 Jahren inszenieren sie sich als Fortschrittspartei, feiern sich mit angeblichen Fortschritten, die sie im öffentlichen Nahverkehr herbeigeführt haben.

Die Wirklichkeit ist mehr als ernüchternd. Hinsichtlich Organisation, Flächendeckung, Taktung, Praktikabilität sowie Technologie & Digitalisierung liegen wir nicht Jahre, sondern Jahrzehnte hinter den Niederlanden und den skandinavischen Metropolen zurück,

Wer nach einer U-Bahn-Fahrt in Singapur in eine Frankfurter U-Bahn-Station kommt, muss glauben, in einem Dritte-Welt-Land gelandet zu sein. Blitzsaubere und glänzende Böden und Wände dort, dreckige, mit Kaugummiresten übersäte Böden und nach Urin stinkende Ecken hier. Kontaktloses Fahren dort, auf dreckigen Monitoren herumtippen hier. Einfach einsteigen und losfahren dort, minutenlanges Tarifsystem-Analysieren und Fahrkarten-Kaufen hier. Die Rückständigkeit zu den führenden Metropolen ist gravierend.

Technologische Rückständigkeit

Überall weltweit werden technologische Innovationen wie NFC (Near Field Communication) genutzt, um ÖPNV-Nutzung kontaktlos, einfach, praktikabel und bequem zu machen. Man hält beim Ein- und Aussteigen einfach eine Karte, die Applewatch oder das Handy unter einen NFC-Scanner, der Preis wird entfernungsabhängig berechnet und dem Konto belastet.

In Frankfurt stehen wir seit 20 Jahren in den U-Bahn-Stationen immer noch vor denselben grünen Kästen aus der IT-Steinzeit, müssen auf einem verdreckten Monitor herumdrücken, auf dem jeden Tag Tausende ihre Bakterien hinterlassen.

Ein Tourist, der zum ersten Mal vor einem unserer grünen Kästen steht, braucht meistens Hilfe von Einheimischen. Während er anderswo einfach einsteigt, sich kontaktlos registriert, braucht er in Frankfurt Minuten, bis geklärt ist, welche Fahrkarte er braucht.

Tarifsystem

Dieses Tarifsystem ist ein Witz.

Das Design-Prinzip: Nicht so einfach, sondern so kompliziert wir möglich. Um festzustellen, welche Fahrkarte man braucht, muss man sich mit einem überkomplexen Tarifsystem mit unzähligen Tarifen beschäftigen. Selbst für eine lächerliche Kurzstreckenkarte muss man sich auf den grünen Kästen durch seitenlange Menues kämpfen.

Dieses Tarifsystem ist Verkehrswende-feindlich. Es bestraft genau diejenigen, die wir am dringendsten zum Umsteigen auf den ÖPNV überzeugen müssen, wenn wir eine Verkehrswende herbeiführen wollen - die Bewohner der Stadtperipherie und der Umlandgemeinden.

Die Preise sind völlig daneben: In Berlin fährt man mit 2 Euro von Spandau ins Zentrum, das sind etwa 15km. In Frankfurt kommt man mit 2 Euro gerade mal von Sachsenhausen über den Main.

Wie groß der Rückstand ist, zeigt auch ein Vergleich zwischen Frankfurt und den Niederlanden. In Deutschland gibt es laut ChatGPT etwa 60 unterschiedliche ÖPNV-Tarifsysteme, in den Niederlanden nur eines. Und das muss der ÖPNV-Benutzer noch nicht einmal kennen. Dieses System gilt landesweit für alle Betreiber bis hin zu regionalen Busunternehmen.

Bahnstation Rotterdam
Öffentlicher Personennahverkehr in den Niederlanden

Wenn ein Tourist in den NL von einer Kleinstadt im Süden des Landes nach Amsterdam fahren will, steigt er einfach in einen Bus, hält beim Einsteigen Handy oder Kreditkarte unter einen Scanner. Beim Umsteigen erfolgt das Aus- und Einchecken überall auf diese Weise, ein- und auschecken erfolgt völlig kontaktlos. Wenn der Tourist in Amsterdam angekommen ist, checkt er aus, indem er Kreditkarte oder Handy letztmalig unter den Scanner hält. Das war es, der Preis wird entfernungsabhängig automatisch berechnet und seinem Konto belastet.

Er benötigt keine Fahrkarte und muss sich nicht mit Tarifen beschäftigen.

UBahn Station Frankfurt
Öffentlicher Personennahverkehr in Frankfurt

In Frankfurt trifft der Tourist auf einen grünen Kasten aus der IT-Steinzeit wie es ihn schon seit 20 Jahren gibt. Kontaktlosigkeit ist ein Fremdwort. Er muss sich mit einem überkomplexen Tarifsystem herumschlagen und anhand der Tarifzonen analysieren, welche Fahrkarte er braucht. Selbst für eine lächerliche Kurzstrecken-Fahrkarte muss er auf einem Monitor, auf dem jeden Tag Tausende ihre Bakterien hinterlassen, durch seitenlange Menues navigieren.

Und wenn sein Fahrziel außerhalb des RMV-Gebiets liegt, muss er sich mit einem anderen Tarifsystem auseinandersetzen und eine neue Fahrkarte kaufen.